11 Fehler beim Gesicht waschen (und pflegen!)
Falsche Produkte beim Gesicht waschen und pflegen können dich deine reine Haut kosten. Eine richtige Gesichtspflege auch. Du kannst die besten Gesichtspflegeprodukte benutzen, aber nicht richtig anwenden, was deine Pickel und Akne verschlimmert, deine Haut beschädigt und die du vielleicht auch heute abend noch machen wirst bzw. heute morgen schon gemacht hast.
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Bevor ich zum Punkt komme, ist es wichtig, dass du beginnst, dich darüber zu informieren, wie deine Haut funktioniert und nicht blind Werbespots und jedem Rat von Hautärzten folgst. Je weniger Wissen ihr habt, desto weniger könnt ihr auch wirklich überprüfen, ob das was euch empfohlen wird, denn auch wirklich FÜR EURE HAUT gut ist. Ich werde euch dabei helfen!
1. Zu lange das Gesicht waschen
Ich habe in der Vergangenheit mit vielen Menschen gesprochen und habe oft die Antwort gehört, dass sie Ihre Haut 15 Minuten schön lange einschäumen und so lange ihr Gesicht waschen müssen, um gegen Pickel anzukämpfen.
Deine Haut sollte morgens und abends von den Umwelteinflüsse und Bakterien, die auf deiner Haut liegen, entfernt werden. Mehr nicht. Je mehr Zeit du mit Gesicht waschen verbringst und deine Haut chemischen Inhaltsstoffen aussetzt, desto eher kann der Säureschutzmantel deiner Haut angegriffen und mit „heruntergewaschen“ werden. Der Säureschutzmantel schützt deine Haut vor Bakterien und Umwelteinflüssen, also auch vor Pickel und Akne. Ist er angegriffen und geschwächt, kann er deine Poren nicht mehr vor Bakterien schützen und es entstehen mehr Unreinheiten, Hautkrankheiten etc.
2. Nur mit Wasser das Gesicht waschen
Ich habe auch sehr oft von dem Gegenteil gehört, dass das Gesicht nur mit Wasser gewaschen wird und dann ohne Feuchtigkeitspflege das Make-Up aufgetragen, bzw. direkt zu Bett gegangen wird, um Pickel austrocknen zu lassen.
Nur mit Wasser das Gesicht waschen, ist keine schlechte Idee, vor allem wenn man neue Produkte austesten möchte und die Haut erst einmal nicht belasten will. Es ist aber kein Must-Have. Willst du das trotzdem durchziehen, sollte es aber nicht länger als zwei bis drei Tage andauern, denn es sammelt sich sehr schnell viel Dreck auf der Haut an, welcher mit Wasser nur schwer zu entfernen ist, vor allem, wenn du dich schminkst. Aber wenn du auf die Pflege verzichtest, solltest du auch auf Make-Up verzichten, da sonst der Sinn komplett verfehlt wird.
Komplett auf eine Feuchtigkeitspflege zu verzichten, wäre aber fatal, da nun der Säureschutzmantel nicht mehr aufrechterhalten werden kann und die Haut auf Dauer dehydriert. Eine erhöhte Talgproduktion und ölige Haut wären die Folgen.
3. Hände waschen nicht vergessen!
Der aller erste Step einer Gesichtspflegeroutine sollte eigentlich Händewaschen heißen. Wir berühren den ganzen Tag über alles mögliche, daher befinden sich sehr viele Bakterien auf den Händen. Gelangen diese Abends dann während der abendlichen Routine in unser Gesicht, kann die Hautschutzbarriere angegriffen werden!
4. Mit Seife das Gesicht waschen
Es ist nicht nur wichtig, wie du dein Gesicht wäschst, sondern auch womit. Es kommt nicht selten vor, dass Menschen klassische Handseife zum Gesicht waschen verwenden, was die Haut auf Dauer sehr stark beschädigen kann.
Unsere Haut hat nämlich einen pH Wert von 4,5 bis 5,5 und sollte auch mit einem entsprechenden Waschgel/Waschlotion gereinigt werden, um den Säureschutz auch aufrecht zu erhalten. Seife hat z.B. einen pH Wert von 9 – 12, sie ist also sehr alkalisch und nicht für unser Gesicht geeignet. Zudem trocknen die Duftstoffe deine Haut aus. Es ist wichtig, ein Waschgel zu verwenden, welches auch wirklich einen pH Wert von ca. 5,5 hat. Ich kann dieses von Aldi empfehlen. Es kann sein, dass die Verpackung mittlerweile anders aussieht. Der pH Wert steht aber auf deutlich auf der Flasche drauf.
Oft findet ihr auch „pH-neutrale“ Produkte. pH neutral kann auch ein Wert von 7 oder 8 sein, denn die Skala reicht von 0 bis 14. 7 liegt in der Mitte und ist neutral, aber über unserem hauteigenen pH Wert. Seid bei solchen unklaren Formulierungen bitte sehr vorsichtig und testet zur Not nach. Mit einem pH Teststreifen aus der Apotheke könnt ich nachprüfen, welchen pH Wert eure Produkte tatsächlich haben.
5. Deine Haut physikalisch zu sehr reizen (Gesichtsbürsten)
Ich kann sehr gut verstehen, wie befriedigend das Gefühl sein kann, zum Gesicht Waschen noch eine Gesichtsbürste zu verwenden oder zu sehen, wie das Make-Up mit nur einem Wisch eines Tuches oder eines Pads weg sein kann. Aber: Das ist nichts mehr als eine physikalische Reizung der Haut ohne einen Effekt. Und je stärker wir draufdrücken, desto stärker reißen wir unseren Säureschutzmantel runter. Und wirklich sauberer wird die Haut dadurch nicht. Zudem befinden sich auf Gesichtsbürsten sehr viele Bakterien, die jeden Tag aufs neue auf die Haut getragen werden. Eine geschwächte Hautbarriere UND Bakterien sind der Nährboden für neue Pickel und Unreinheiten.
Auch das Trockenrubbeln der Haut mit einem Handtuch reißt den Schutzmantel runter. Klopfe bzw. Streiche die Pflege sanft in die Haut ein. Sie bekommt so mehr Feuchtigkeit, was das A und O für eine gesunde Haut ist.
6. Abschminktücher
Abschminktücher und Abschminkpads sind eine starke Belastung für die Umwelt und für deine Haut.
Diese Tücher sind immer in eine Art Flüssigkeit eingelegt, die das Abschminken erleichtern. Diese Flüssigkeiten sind voller Tenside und Duftstoffe, die deine Haut extrem reizen und die Schutzbarriere angreifen. Wenn diese Flüssigkeit auf der Haut verbleibt, kann sie dort Schaden anrichten und sogar der Auslöser für schwere Allergien sein.
Zudem musst du bei diesen Tüchern ist, meistens sehr stark reiben, um das MakeUp überhaupt vernünftig entfernen zu können. Das ist eben auch physikalische Reizungen.
7. Feuchtigkeitspflege auslassen
Da wären wir jetzt auch schon beim nächsten Punkt, denn der größte Fehler, den du machen kannst, ist deiner Haut keine Feuchtigkeit zuführen.
Ja genau, du hast richtig gehört. Auch wenn sie ölig und fettig ist. Denn eine fettige Haut bedeutet nicht, dass sie viel Feuchtigkeit hat, sondern zu viel Talg auf der Haut ist. Merkt euch bitte folgenden Unterschied:
Fettiger Haut fehlt die Feuchtigkeit, NICHT das Öl
Trockener Haut fehlt das ÖL, NICHT die Feuchtigkeit
Deine Haut produziert deshalb zu viel Talg, weil sie denkt, dass sie dehydriert und schon läuten die Alarmglocken. Ganz mal ganz ehrlich: Unser Körper besteht aus 95 % Wasser. Wasser = Feuchtigkeit, es ist doch glasklar, dass auch unsere Haut Wasser braucht, um den Säureschutzmantel zu aufzubauen und zu stärken. Und Nein, nur Nivea reicht in diesem Fall einfach nicht aus. In einem Video zeige ich euch, wie ihr eure Haut optimal feucht bekommt. Bis dahin könnt ihr euch zu dem Thema "Feuchtigkeit gegen Pickel" hier schlau machen.
8. „Anti-Pickel“ Produkte gegen Pickel verwenden
Ich weiß nicht, wann dieser Trend angefangen hat, aber es ist alles andere als gut für deine Haut, so etwas JEDEN Tag zu benutzen. Diese Produkte basieren darauf, Unreinheiten und Pickel auszutrocknen und das funktioniert nur mit sehr aggressiven Wirkstoffen, die wiederum deinen Säureschutzmantel angreifen. Es spricht absolut nichts dagegen, so ein Produkt ab und zu punktuell auf dem anzuwenden, um den Pickel austrocknen zu lassen, wenn es schnell gehen muss, aber es zerstört deine Haut auf Dauer, wenn jedes Produkt „Anti-Pickel“ heißt oder deine Poren „bis in die Tiefe“ reinigt und das morgens und abends JEDEN TAG verwendet wird. Das gleiche gilt übrigens für Zahnpasta, Apfelessig und Zitronensäure auf der Haut. Weshalb genau diese „Hausmittel gegen Pickel“ auf lange Sicht noch mehr Unreinheiten auslösen, erfährst du in diesem Post:
9. (Gesichtspflege mit) LSF auslassen
Es denken immer noch sehr viele Menschen, dass direkte Sonneneinstrahlung und Hitze gut für Pickel und Akne seien. Klar, kann die Hitze Bakterien töten, aber wer unreine Haut hat, hat in der Regel eine verdickte Hautoberfläche, weswegen der Talg nicht richtig abfließen kann: Die Pore verstopft. Pickel entsteht. UV Strahlen lösen den gleichen Effekt aus, weil sich die Haut schützen möchte. Auch bei Personen, die nicht unter Akne und Pickel leiden. Leidest du aber unter Akne oder starken Pickel, verdickt die Hautoberfläche unter der direkten Sonneinstrahlung noch mehr und der Talg hat es noch mal viel schwieriger, abzufließen. Zudem lösen UV-Strahlen auf ungeschützter Haut freie Radikale auf der Haut aus, die auf der Haut oxidieren und die Poren verdunkeln.
10. Kokosöl gegen Pickel
Kokosöl wird ja schon seit Jahren als Beautyallrounder angesehen und es ist auch super gut für die Haare. Kokosöl Haut ist sehr effektiv bei trockenen Körperstellen, da es voller gesunder Fettsäuren ist und die Haut geschmeidig zart macht. Aber verwendest du Koksöl gegen Pickel, begünstigst du Pickel eher, als dass du ihnen entgegenwirkst. Kokosöl ist nämlich nicht für unsere Gesichtshaut gedacht, denn es ist stark komedogen und verstopft deine Poren. Komedogene Öle und Inhaltsstoffe verstopfen aufgrund ihrer Zusammensetzung die Poren, weshalb Talg nicht abfließen kann und Mitesser sowie Pickel entstehen.
Daher ist Kokosöl gegen Pickel einer der größten Fehler, den du in der Hautpflege machen kannst
11. BPOs und apothekenpflichtige Präparate missbrauchen
Die Präparate und Cremes, die dir dein Arzt zur Bekämpfung von Pickeln und Unreinheiten verschreibt, basieren meistens auf dem gleichen Prinzip, wie Anti Pickel Produkte. Sie sollen deine Pickel austrocknen. In der Regel sind sie aber viel stärker dosiert, als die Produkte in der Drogerie, weswegen auch die Ärzte nur zu einer temporären und punktuellen Anwendung raten. Sehr häufig denken wir, dass wir schlauer als der Arzt sind und tragen diese Produkte IMMER auf dem GANZEN Gesicht auf. Somit lassen wir nicht nur unsere Pickel austrocknen, sondern das ganze Gesicht. Am besten ohne eine Feuchtigkeitscreme anschließend. Der Säureschutzmantel wird somit KOMPLETT zerstört, weswegen die Haut rot wird, juckt und sich nichts verbessert. Die Haut kann sich ohne diesen essenziellen Säureschutzmantel nicht vor Bakterien und Co. Schützen und reagiert auf alles sehr empfindlich und gereizt.
12. Chemische Peelings
AHA und BHA sind ein heiliger Gral in der Hautpflege. Zumindest können sie das sein, wenn man sie richtig anwendet. Die Masse neigt immer dazu, so schnell wie möglich die besten Ergebnisse zu erzielen. bei Chemischen Peelings kann es allerdings fatal sein, mit sehr hohen Konzentrationen und Einwirkzeiten zu starten. Denn BHA und AHA sind Gewöhnungssachen der Haut. Bei einer Haut, die chemische Peelings nicht gewöhnt ist, reicht schon eine kurze Einwirkzeit und/oder eine niedrige Konzentration, bis sich ihre Wirkung entfaltet. Daher ist es wichtig, so niedrigdosiert wie möglich zu starten, denn es dauert nicht lange, bis sich Reizungen und sogar "Verätzungen" der Haut eingeholt werden können.
Auf den Anwendungsansleitungen steht sehr oft, dass chemische Peelings nicht abgewaschen werden sollten. Wir persönlich finden, dass man sich an chemische Peelings "herantasten" sollte und sie nach den bestimmten Einwirkzeiten abgewaschen werden sollten.
Wir persönlich waschen unsere Peelings auch herunter, denn die Haut fühlt sich sonst sehr ausgetrocknet und strapaziert an. Aber alles eine Sache des Empfindens und des Austestens.